Österreichische Akademie für Psychologen | ÖAP

Primärversorgungskongress in Haslach: Kompetenzen der Klinischen Psychologie und Gesundheitspsychologie

07.10.2020 | Öffentlichkeitsarbeit

Von Freitag, den ­25. September, bis Samstag, den ­26. September, fand in Haslach an der Mühl (OÖ) die bereits vierte Tagung des Vereins AM PLUS zum Thema „Primärversorgungseinheiten: umfassend — kreativ — attraktiv“ statt. Die österreichische Landschaft der Primärversorgung ist zurzeit im Aufbau. Ziel ist es nun, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit dieses Konzept erfolgreich umgesetzt werden kann.

Mag.a Michaela Langer, Generalsekretärin des BÖP, betonte in diesem Zusammenhang die vielfältigen Kompetenzbereiche von Klinischen PsychologInnen sowie GesundheitspsychologInnen im Kontext der Primärversorgung (weitere Informationen finden Sie hier): Das Leistungsspektrum ist ein breites und umfasst alle Altersgruppen von Kindern bis alten Menschen: Krisenintervention und Stabilisierung nach schwerwiegenden oder beängstigenden Diagnosen, Interventionen zur Krankheitsakzeptanz und Steigerung der Lebensqualität bei chronischen somatischen Erkrankungen, Psychologische Therapie bei Burnout, Depressionen, Demenz, Panikattacken, Schlafstörungen, Alkoholmissbrauch ebenso wie Ressourcenstärkung und Stressbewältigung, Unterstützung von pflegenden Angehörigen, Beratung und Behandlung bei Verhaltensauffälligkeiten von Kindern, etc.

Die Gesundheitspsychologie kann insbesondere im Rahmen des „Social Prescribings“ eine wichtige Funktion einnehmen. Dabei handelt es sich um einen Interventionsansatz, bei welchem PatientInnen von in der Primärversorgung tätigen Berufsgruppen in Hinblick auf ihre nicht-medizinischen – insb. sozialen, emotionalen und praktischen – Bedürfnisse an einen sog. Link Worker überwiesen werden, welche/r in Abstimmung mit der jeweiligen Person nicht-medizinische Maßnahmen und Aktivitäten zur Förderung ihres Wohlbefindens identifiziert und vermittelt. Damit ermöglicht „Social Prescribing“ eine bessere Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen bzw. psychosozialen Problemen sowie die Entlastung von PrimärversorgerInnen.