Österreichische Akademie für Psychologen | ÖAP

Depressionen nehmen zu und sind (immer noch) überwiegend weiblich!

29.09.2023 | Öffentlichkeitsarbeit

Der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) warnt zum Europäischen Tag der Depression vor Verharmlosung und plädiert für mehr Aufklärung und leistbare Behandlung

Depressionen zählen weltweit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und werden trotzdem immer noch tabuisiert und unterschätzt. Der Europäische Tag der Depression am 1. Oktober 2023 hat zum Ziel, über die Volkskrankheit zu informieren und aufzuklären. Fakt ist: In Österreich leiden rund 730.000 Menschen an Depressionen. Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, andauernde Teuerungen, die Klimakrise und der Ukraine-Krieg tragen zu einer Verschärfung der Situation bei. Laut zahlreicher Studien sind Frauen doppelt so häufig von Depressionen betroffen, wie Männer.

„Depression ist eine sehr ernste Erkrankung und muss unbedingt behandelt werden. Für die Prävention ist es wichtig, dass wir alle die ersten Anzeichen einer seelischen Erkrankung besser einschätzen können. Es ist höchste Zeit, offen über Depression zu sprechen, um Menschen aufzuklären und das Thema endlich zu enttabuisieren“, erklärt BÖP-Präsidentin ao. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger. „Dass Frauen häufiger an Depressionen erkranken, hat viele Ursachen u.a. die noch immer bestehende Ungleichheit“, so die BÖP-Präsidentin. Vorgegangen werden müsse hier gegen Gender-Pay-Gap, Körperideale, Gewalt und die ungleiche Aufteilung der Care-Arbeit.

Keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit

Ganz gleich ob Mann oder Frau – Depression ist eine schwere psychische Erkrankung, kein individuelles Versagen. „Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass psychische Gesundheit endlich mit physischer Gesundheit gleichgestellt wird, dafür kämpfen wir. Denn wir wissen: Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit!“, betont ao. Univ.-Prof.in Dr.in Wimmer-Puchinger

Um die Erkrankung zu enttabuisieren und das Bewusstsein der psychischen Gesundheit zu stärken, liefert der BÖP-Folder „Depression“ unter anderem Informationen zu Hintergründen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten.

Hier geht es zur kostenfreien Folder-Bestellung.

Sie haben noch Fragen zum Thema „Depression“ oder suchen eine/n Klinische/n PsychologIn in Ihrer Nähe? Die BÖP-Helpline ist kostenlos und anonym von Montag bis Donnerstag von 9 bis 13 Uhr telefonisch (01/504 8000) oder per Mail (helpline@psychologiehilft.at) erreichbar. Alternativ können Sie auch die BÖP-PsychologInnen-Suchmaschine „Psychnet“ nutzen. Dort kann nach Themenfeldern, Adresse etc. gesucht werden, um die passende PsychologIn zu finden und direkten Kontakt herzustellen.