Österreichische Akademie für Psychologen | ÖAP

Weltgesundheitsorganisation erhebt Online-Spielsucht zur Krankheit

09.08.2018 | Öffentlichkeitsarbeit

Die Welt­gesund­heits­organi­sation (WHO) hat einen Entwurf für die neue, elfte Version ihres Klassifikationssystems für medizinische Diagnosen (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems, kurz ICD) vorgelegt. Darin aufgeführt erstmals auch: Online-Spielsucht, die damit aller Wahrscheinlichkeit nach nun offiziell zur Krankheit werden wird.

Drei Kriterien würden dabei laut WHO zwischen einem normalen Spielverhalten und der „gaming disorder“ unterscheiden:

  1. Kontrollverlust über das Spielen (beispielsweise in Hinblick auf die Dauer, Häufigkeit, Intensität, etc.),
  2. wachsende Priorität des Spielens vor anderen Aktivitäten des alltäglichen Lebens,
  3. fortsetzen des Spielverhaltens selbst dann, wenn negativen Konsequenzen drohen.

Das Verhalten spielsüchtiger Personen würden laut WHO unter anderem familiäre, soziale und persönliche Bereiche der/s Betroffenen teils massiv beeinträchtigen. Den genauen Wortlaut zur Definition von „gaming disorder“ lesen Sie hier.

Die ICD-11 soll im kommenden Jahr von der WHO verabschiedet werden und 2022 in Kraft treten.