Österreichische Akademie für Psychologen | ÖAP

Tagung: Wie sich PsychologInnen in Primärversorgungszentren einbringen

28.03.2019 | Veranstaltungsbericht
Copyright: Müllejans/BÖP

v.l.n.r.: ao. Univ.-Prof. Dr. Herwig Ostermann, assoc. Prof.in Priv.- Doz.in Dr.in Kathryn Hoffmann, MPH, ao. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger, Mag.a Hilde Wolf, MBA, Mag.a Marion Kronberger, Mag.a Michaela Langer.

Seit Jahren setzt sich der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) für eine stärkere Einbindung von Klinischen PsychologInnen und GesundheitspsychologInnen in das multidisziplinäre Team der Primärversorgung ein. An mehreren Standorten sind Klinische PsychologInnen bereits in Primärversorgungszentren tätig, aber: Es könnten noch mehr werden.

Problem ist, dass klinisch-psychologische Behandlung nicht als Kassenleistung anerkannt ist. Daher muss deren Finanzierung über andere Töpfe als die Sozialversicherung erfolgen – an dem Bewusstsein und Lösungswillen mangelt es.

Um zu zeigen, wie genau PsychologInnen ihre Expertise einbringen können und welchen Sinn es macht, dass sie in Primärversorgungszentren vertreten sein sollten, zeigte die Fachtagung „Primärversorgung als interdisziplinäres Konzept“ des BÖP Ende März.

Die Keynote der Tagung hielt ao. Univ.-Prof. Dr. Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH und dort zuständig für die österreichweite Entwicklung und Implementierung von Primärversorgungszentren. Er hielt fest: Das Konzept der Primärversorgung sei keinesfalls auf eine Berufsgruppe bezogen, sondern in jedem Fall interdisziplinär zu denken. Gefragt nach der Einbindung von GesundheitspsychologInnen verwies ao. Univ.-Prof. Dr. Ostermann auf den gesetzlich verankerten Leistungsumfang der Primärversorgungseinheit zu Gesundheitsförderung und Prävention.

Assoc. Prof.in Priv.- Doz.in Dr.in Kathryn Hoffmann, MPH, von der Med Uni Wien, verglich in ihrem Vortrag die Umsetzung der Primärversorgung in Österreich und anderen Ländern. Sie zitierte mehrere ausländische Studien, die zeigen, wie wichtig der Input von Klinischen PsychologInnen in der Primärversorgung ist und verwies darauf, dass sich auch in Österreich PsychologInnen seit langem in PHC-ähnlichen Einheiten einbringen und in diesen arbeiten.

„Primärversorgung ist die Zukunft und ein Bereich, in dem wir uns als PsychologInnen gut einbringen können“, erklärte BÖP-Präsidentin a.o. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger.