Österreichische Akademie für Psychologen | ÖAP

Berufsverband Österreichischer PsychologInnen warnt: Jetzt nicht auf Kinder und Familien vergessen

08.05.2020 | Öffentlichkeitsarbeit

Die monatelange häusliche Isolation aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie hat Familien und besonders Müttern einiges abverlangt. Hunderttausende Frauen leisten seit Wochen einen kräftezehrenden Spagat zwischen Homeoffice, Haushalt, Homeschooling, Erziehungsaufgaben und der Betreuung und Versorgung ihrer Kinder. Begleitet wird dies meist von eigenen Ängsten und Sorgen um Familienangehörige, drohende oder reale Gehaltseinbußen und/oder Arbeitsplatzverlusten. Auch wegen der innerfamiliären Krisenstimmung sind rund 70% der AnruferInnen an der Helpline des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen weiblich.

Auch in den nächsten Monaten werden die Belastungen nicht gänzlich verschwinden. Fehlende Sozialkontakte können bei Kindern und Jugendlichen soziale Ängste verstärken und bei manchen die Rückkehr in Kindergarten und Schule erschweren.

Während ältere Kinder sich schon sehr drauf freuen ihre FreundInnen und SchulkollegInnen wieder zu sehen, wird man bei vielen kleinen Kindern im Kindergarten mit einer neuerlichen ‚Eingewöhnungsphase‘ rechnen müssen. Darüber hinaus fehlt es weiterhin an Betreuungs-, Freizeit- und Sportangeboten. Erziehungsberechtigte werden also auch in den nächsten Monaten weiterhin stark gefordert sein.

Aus diesem Grund appelliert der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP), nicht auf Kinder und Familien zu vergessen und diese aktuell so gut als möglich zu unterstützen.

Gerade Familien mit prekären Wohn- und Einkommensverhältnissen stehen in der aktuellen Situation meist unter einer noch größeren Belastung, haben in der Regel weniger Bewältigungsstrategien und brauchen verstärkt professionelle Unterstützung. PsychologInnen mit dem Schwerpunkt Kinder- und Familienpsychologie können hier Diagnostik und Behandlung aus einer Hand anbieten, allerdings: Da Psychologische Therapie (klinisch-psychologische Behandlung) noch nicht mit der Krankenkasse verrechnet werden kann, sind tausende Betroffene in dieser schwierigen Zeit weiterhin auf sich allein gestellt.

Um dies zu ändern, fordert der BÖP ehestmöglich die Aufnahme von Psychologischer Therapie als Kassenleistung. Auf diese Weise würde betroffenen Kindern und ihren Familien dringend notwendige Hilfe rasch, niederschwellig und kompetent zugänglich gemacht. Tausende PsychologInnen mit den Schwerpunkt Kinder- und Familienpsychologie stehen österreichweit dafür bereit.

Hier PsychologInnen mit Schwerpunkt Kinder- und Familienpsychologie finden.