Österreichische Akademie für Psychologen | ÖAP

Tag der psychischen Gesundheit: Organisationen fordern Psychologische Therapie als Kassenleistung

08.10.2021 | Berufspolitik

Unterstützung von Caritas, Concordia Sozialprojekte, Diakonie, Hilfswerk, Lebenshilfe, Seniorenbund, Pensionistenverband, pro mente und Volkshilfe

Anlässlich des Internationalen Tages der psychischen Gesundheit am 10. Oktober 2021 macht der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) auf die dringend notwendige Aufnahme Psychologischer Therapie (klinisch-psychologischer Behandlung) als Kassenleistung aufmerksam.

Aktuell können Klinische PsychologInnen im niedergelassenen Bereich Psychologische Therapie nicht mit der Kasse abrechnen. Diese Tatsache führt dazu, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen Psychologische Therapie selbst zahlen müssen – nicht alle haben dafür aber die finanziellen Mittel.

Mehrere namhafte Organisationen unterstützen nun die Forderung des BÖP nach Psychologischer Therapie als Kassenleistung, darunter sind: Die Caritas, Concordia Sozialprojekte, die Diakonie, das Hilfswerk, die Lebenshilfe, der Österreichische Seniorenbund, der Pensionistenverband Österreich, pro mente und die Volkshilfe. Diese Organisationen kennen die Probleme der Bevölkerung aus erster Hand und sind sich daher der Unterstützung und Entlastung durch Psychologische Therapie bewusst.

„Die Aufnahme Psychologischer Therapie als Kassenleistung hätte eine nachhaltige, schnelle und dringend notwendige Verbesserung der Versorgungssituation von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Österreich zur Folge“, so a.o. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger, Präsidentin des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen (BÖP). „Als Klinische PsychologInnen ist es uns ein Anliegen, für alle Betroffenen da zu sein - nicht nur für jene, die sich eine Psychologische Therapie leisten können."

Unsere Petition mit eben jener Forderung wurde bereits von mehr als 38.000 Menschen unterzeichnet. „Diese große Unterstützung von Organisationen und Privatpersonen unterstreicht den akuten Handlungsbedarf mehr als deutlich“, so a.o. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger.

Die Kosten psychischer Erkrankungen sind enorm und erreichen in Österreich mittlerweile eine Höhe von drei bis vier Prozent des BIP – das sind rund 12 Milliarden Euro jährlich. Zwei Drittel der Frühpensionierungen resultieren aktuell aus psychischen Erkrankungen und psychische Erkrankungen führen zu durchschnittlich 40 Krankenstandstagen, während somatische Erkrankungen nur elf Krankenstandstage nach sich ziehen. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklungen noch verstärkt.