Einladung zur Vernissage „Neo Pop Symbolismus“ am 30. Oktober in Wien

Im Rahmen des BÖP-Projekts „Kunstraum Psychologie“ lädt der BÖP und die Österreichische Akademie für Psychologie | ÖAP herzlich am Donnerstag, den 30. Oktober 2025, zur Vernissage „Neo Pop Symbolismus" von Harald von Munichthal ein. BÖP-Präsidentin a.o. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger wird offiziell eröffnen.
Die Vernissage wird um 19.30 Uhr in den Räumlichkeiten der ÖAP in der Dietrichgasse 25, 1030 Wien, im 3. Stock, stattfinden.
Der Pop-Art-Künstler Harald von Munichthal lässt aus Gegenständen der Populär- und Alltagskultur oder Symbolen alter Kulturen Objekte der Reflexion oder Kritik entstehen. Seine Bilder zeigen oftmals die Verschmelzung von Getrenntem und wirken intensiv, symbolisch und mythisch. Insbesondere der Doppeladler ist zu seinem Markenzeichen geworden.
Über den Künstler
Harald von Munichthal ist geborener Steirer, studierter Diplomgrafiker und Psychologe. Seit 2000 widmet er sich nur noch der Psychologie und der Kunst, ist sowohl Klinischer Psychologe, Gesundheitspsychologe als auch Notfallpsychologe und hat sein Atelier und seinen Wohnsitz in Linz.
Über seine Kunst
In Munichthals Bildern begegnen uns Gegenstände der Alltagskultur und Objekte der Medienwelt ebenso wie Symbole aus alten Kulturen. Einige Pop-Art-Künstler – z.B. Allen Jones oder Richard Hamilton – setzten durch die Raffinesse ihrer künstlerischen Mittel scheinbar banale und triviale Gegenstände der Konsumwelt in einen ungewöhnlichen Kontext, in eine verfremdende Perspektive. So wurden Gegenstände zum Objekt der Reflexion, in manchen Fällen auch zum Gegenstand der Kritik. Munichthals Werk geht darüber hinaus und führt sein Publikum vom Pop weiter zum Symbolismus. Denn mit dem populären Objekt geht er in den meisten Bildern sparsam um, der banale Gegenstand wird oft nur als knappes Zitat in ein vielschichtiges Formenflechtwerk integriert - entweder bunt auf Acrylbildern oder schwarz-weiß in grafischen Darstellungen. Die Assoziation mit Pop-Art entsteht teils durch die Wahl der Gegenstände, zu einem noch größeren Teil aber durch den Umgang mit Farbe, Form und Linie. Die Lust am Ornament, am knalligen Design verbindet sich bei Munichthal jedoch in jeder seiner Werke mit symbolischer Tiefenwirkung. Er schafft in seiner Kunst die Synthese von „Pop“ und „Symbolismus“, seine Bilder sind metaphorisch und mythisch.
In seinen künstlerischen Phasen erkennt man einen Wandel in der Handhabung formaler Mittel, aber eine Konstante bleibt gleich: das Konzept von Container und Contained nach Wilfred Ruprecht Bion – mit dem Erlebnis von Angezogensein, Hingabe und der Vereinigung der Liebenden. In Munichthals Bildern wiederholt es sich als Variation eines archetypischen Grundmusters in den unterschiedlichsten formalen Konstrukten. Munichthal selbst verweist in diesem Zusammenhang auf Platons „Gastmahl“, den Mythos der Liebe und der Freundschaft: Nach dem Ende der Allverbundenheit in mythischer Vorzeit wurden die Wesen getrennt. Seither irren die zur Halbheit gewordenen, ehemals ganzen Wesen umher, auf der Suche nach seinen Ergänzungen. Wird die Ergänzung gefunden, so ereignet sich Liebe, ein Wiedererkennen und Wiederfinden. Die Idee der Verschmelzung von Getrenntem wird bei Blumenthal insbesondere in Form des Doppelkopfes symbolisiert und zieht sich, wie einige andere Formen, durch viele seiner Arbeiten.
In der scheinbar popkulturellen Oberfläche mit intensivem Symbolwert liegt auch die Originalität von Munichthals Werk. Hinter vordergründigem formalem Spiel verbirgt sich der tiefe Ernst eines Künstlers mit Anspruch auf individuelle Authentizität.