Österreichische Akademie für Psychologen | ÖAP

Einstufung von PsychologInnen im KV für Kur- und Rehabilitationseinrichtungen

Der BÖP fordert die Aufhebung der Schlechterstellung von PsychologInnen durch deren Aufnahme in den Kollektivvertrag für Arbeiter und Angestellte in Kuranstalten und Rehabilitationseinrichtungen.

09/2017: BÖP fordert pro mente Reha zum Verbleib im KV SWÖ auf

Der BÖP spricht sich klar gegen die Einführung des Kollektivvertrag für Angestellte in privaten Kur- und Rehabilitationsbetriebe in der pro mente Reha GmbH aus, mit dem die Berufsgruppe der in der Rehabilitation tätigen Klinischen PsychologInnen (zumeist mit Spezialisierung in Klinischer Neuropsychologie) und GesundheitspsychologInnen massiv zurückstuft werden würde.

Im Rahmen einer großen Expansion von pro mente Reha soll für alle Neueinstellungen der Kollektivvertrag für private Kur- und Reha-Anstalten eingeführt werden. Für viele dort tätige Klinische PsychologInnen und GesundheitspsychologInnen würde dies im Vergleich zu KollegInnen in bestehenden Beschäftigungsverhältnissen, bei genau gleicher Arbeit, eine Schlechterbezahlung von rund EUR 700,- Euro brutto monatlich bedeuten. Dieser Kollektivvertrag, der in allen bestehenden Einrichtungen privater Betreiber und gewinnorientierten Gesundheitskonzernen gilt, wird vom BÖP mit seinem schlechten Tarif seit der Einführung 2013 abgelehnt. In offenen Briefen an die Sozialpartner und Gesprächen mit Gewerkschaften und Wirtschaftskammer konnte der BÖP jedoch keine Verbesserung erreichen.

Der BÖP hat deshalb an alle Eigentümer der pro mente Reha GmbH einen Protestbrief übermittelt, in dem der BÖP klar zum Verbleib im Kollektivvertrag SWÖ (Sozialwirtschaft Österreich) auffordert. Zusätzlich schließt sich der BÖP aus Solidarität der am 27. September 2017 in Linz um 12:30 am Lonstorferplatz 1 stattfindenden Betriebsversammlung der pro mente Reha-MitarbeiterInnen an, bei der auch viele Gäste der betroffenen Berufsgruppen (auch wenn sie nicht in den pro mente Reha-Betrieben arbeiten) erwünscht sind. Der BÖP möchte damit unsere KollegInnen unterstützen, die in den Reha-Zentren große Verantwortung tragen und bestens ausgebildet sind. Falls es Ihnen terminlich möglich wäre die Veranstaltung zu besuchen, wäre dies ein Zeichen der Solidarität mit allen engagierten KollegInnen, die in Kur- und Rehabilitationsbetrieben tätig sind.

BÖP-Protestbrief an pro mente Reha GmbH

09/2017: Berufsverbände BÖP, MTD-Austria, ÖBVP und ÖGKV fordern Foglar und Kaske zur Unterstützung auf

VertreterInnen der Berufsverbände der Gesundheitsberufe, BÖP, MTD-Austria, ÖBVP und ÖGKV, protestieren entschieden gegen eine von den pro mente Reha-Zentren geplante Einführung eines schlechteren Kollektivvertrages.

Dieser Kollektivvertrag, der in allen bestehenden Einrichtungen privater Betreiber und gewinnorientierten Gesundheitskonzernen gilt, wird von den BerufsvereinigungsvertreterInnen mit seinem schlechten Tarif grundsätzlich abgelehnt. Hier wird auch großer Handlungsbedarf bei der zuständigen Gewerkschaft Vida gesehen. In einem offenen Brief an den langjährigen Chef dieser Gewerkschaft und nunmehrigen Präsidenten der Bundesarbeitskammer Rudolf Kaske sowie an ÖGB-Präsident Erich Foglar wird daher die sofortige Aufnahme von Kollektivvertragsverhandlungen gefordert. Es gehe nicht an, dass die Gehaltstabelle mit einem Einstiegsgehalt sogar unter dem von den meisten politischen Parteien aktuell gefordertem Mindestbruttogehalt von 1.500 Euro liegt.

Alle MitarbeiterInnen in den Reha-Zentren tragen große Verantwortung und die Tätigkeit ist als physisch und psychisch sehr belastend einzustufen. Dieser Leistung wird mit den Gehältern in keiner Weise Rechnung getragen. Die VertreterInnen der Gesundheitsberufe begrüßen diesbezüglich ein energisches Vorgehen von Arbeiterkammer und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund mit seinen Teilgewerkschaften.

Presseaussendung "Österreichs Gesundheitsberufe wollen leistungsgerechte Bezahlung in Reha-Zentren"

Unterstützungsaufforderung an ÖGB und Arbeiterkammer

12/2013: BÖP protestiert gegen neuen Kollektivvertrag Kur- und Rehabilitationsbetriebe

Mit 01.12.2013 ist ein Kollektivvertrag für private Kur- und Rehabilitationsbetriebe in Kraft getreten, der die Berufsgruppe der in der Rehabilitation tätigen Klinischen PsychologInnen massiv zurückstuft.
Der BÖP fordert die Aufhebung der Schlechterstellung von PsychologInnen durch deren Aufnahme in den Kollektivvertrag für Arbeiter und Angestellte in Kuranstalten und Rehabilitationseinrichtungen.

RehabilitationspsychologInnen sind Klinische PsychologInnen, die nach ihrem 5- jährigen Psychologiestudium ein theoretisches Curriculum für Klinische Psychologie inklusive praktischer Fachausbildung durchlaufen haben. Mit dem neuen Psychologengesetz 2013, das am 01.07.2014 in Kraft tritt, wird die Dauer der postgraduellen Ausbildung auf 2500 Stunden ausgeweitet.

Mit Inkrafttreten des Kollektivvertrages wurde die akademisch und postgraduell qualifizierte Berufsgruppe der Klinischen PsychologInnen gemeinsam mit nicht akademischen Professionen, wie MitarbeiterInnen des medizinisch-technischen Dienstes oder SozialarbeiterInnen, der Verwendungsgruppe V im Kollektivvertrag für Arbeiter und Angestellte in Kuranstalten und Rehabilitationseinrichtungen zugeordnet. Das Einstiegsgehalt beträgt gemäß „Lohn- und Gehaltstabelle für Kur-, Rehabilitations- und Mischbetriebe 2013/14“ € 2.030,35, das maximale Gehalt nach 36 Dienstjahren oder mehr beträgt € 2.779,39. Im häufig für Klinische PsychologInnen herangezogenen BAGS Kollektivvertrag wird dieselbe Berufsgruppe der Verwendungsgruppe 9 mit einem Einstiegsgehalt von € 2.594 zugeordnet, das maximale Gehalt in der letzten Gehaltsstufe beträgt € 4.071,90.

Der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen ist bestürzt über die Abwertung der Rehabilitationspsychologie und ihrer ausführenden Berufsgruppe und bemüht sich intensiv um die Aufhebung der Schlechterstellung von PsychologInnen im Rehabilitationsbereich.

Presseaussendung vom 10.12.2013: Neuer Kollektivertrag bringt Schlechterstellung von Psychologen in Kur- und Rehabilitationszentren

Ein Protestbrief des BÖP zur Einstufung von PsychologInnen im Kollektivvertrag für private Kur- und Rehabilitationsbetriebe ist an folgende Personen ergangen.

  • WKO Präsident Dr. Christoph Leitl
  • WKO Fachverbandsobmann Mag. Julian Hadschieff
  • AK Präsident Rudolf Kaske
  • GPA djp Vorsitzenden Wolfgang Katzian
  • GPA djp stellv. Bundesgeschäftsführer Karl Proyer
  • VIDA Vorsitzenden Gottfried Winkler
  • VIDA stellv. Vorsitzenden Willibald Steinkellner

Protestbrief Reha-Kollektivvertrag