Gesundheitspsychologie-Plattform
Gesundheit für Kinder und Eltern
Beschreibung: In den Lebensphasen Schwangerschaft und frühe Kindheit stellen sich an junge Familien viele Herausforderung in Hinblick auf Gesundheits- und Ernährungskompetenz.
Mangelnde Gesundheitskompetenz führt nachweislich zu einem schlechteren Gesundheitszustand, zu einer intensiveren Nutzung des Gesundheitssystems, zu schlechterer Nutzung von Vorsorge und Früherkennung und dadurch zu erhöhten Kosten (Ludwig Boltzmann Institut für Health Technology Assessment, 2011). Demnach können durch eine Verbesserung der Gesundheitskompetenz das selbstbestimmte Gesundheitshandeln im Alltag, das Treffen von „Gesundheitsentscheidungen“, eine Laien- oder Selbstversorgung, eine adäquate Nutzung des Gesundheitssystems sowie indirekt die Lebensqualität der Betroffenenpositiv beeinflusst werden. Eltern und vor allem Mütter - die zumeist die Hauptversorgungsrolle und Erziehungsaufgabe ihrer Kinder einnehmen – können über eigene Gesundheitskompetenzen die gesunde Entwicklung ihrer Kinder sowie das Gesundheitsverhalten, die Gesundheitskompetenz und die Gesundheit ihrer Kinder mitbeeinflussen.
Durch das Projekt soll gesundheitliche Chancengerechtigkeit verbessert werden. Es richtet sich sowohl an in Österreich geborene sozial benachteiligte Frauen und Familien als auch an Frauen und Familien mit Migrations- und Fluchthintergrund. Die Herausforderung besteht einerseits im Zugang zu einer schwer erreichbaren Zielgruppe und insbesondere in der Begegnung mit den speziellen Anliegen und Bedürfnissen geflüchteter und oftmals traumatisierter Frauen. Den Schwerpunkt auf die sozial benachteiligte Wohnbevölkerung mit wenig Einkommen, beengten Wohnverhältnissen, bildungsfernem Hintergrund etc. und BewohnerInnen mit Migrationserfahrung und Fluchthintergrund zu legen, bietet die Chancen, gesundheitsfördernde Maßnahmen für einen gesunden Start ins Leben für jene zu ermöglichen, die es dringend benötigen.
Oberstes Ziel ist die Verbesserung der Gesundheitskompetenz und Ernährungskompetenz von Schwangeren und jungen Familien durch Wissensvermittlung und Anregung zu einer Verhaltensänderung durch Teilnahme an den Projektmaßnahmen.
Durchführung von Workshops auf Deutsch oder in der Erstsprache der Zielgruppe.
Das Ziel ist es, möglichst niederschwellige Settings zu wählen.
Es werden Workshopreihen mit 3 bis 4 Modulen sowie Einzelworkshops umgesetzt:
- Modul Gesundheitskompetenz
- Modul Ernährungskompetenz
- Modul mit psychosozialen Inhalten
- Modul zu den Themen Verhütung und Menstruationsgesundheit
- Modul Stillen
Für die Entwicklung und Umsetzung der Workshops zeichnen Gesundheitsexpertinnen des Frauengesundheitszentrums FEM Süd verantwortlich.
Eine kultur-, gender- und sprachsensible Herangehensweise wird gewährleistet, um Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gut erreichen zu können.
Webseite: www.femsued.at/arbeitsbereiche/gesundheit-fuer-kin...
Laufzeit: 01.12.2024 bis 31.12.2027
Bisherige Erfolge: In der ersten Förderperiode (Projekt Gesundheit und Ernährung von Anfang an, Laufzeit:01.01.2022 bis 31.03.2024) wurden von über 200 Workshops durchgeführt, im Zuge derer über 1500 Kontakte bzw. über 1000 Personen erreicht wurden.
In der aktuellen Förderperiode konnte das Workshop Angebot konnten erfolgreich fortgeführt werden. Bis Mai 2025 wurden mehr als 75 Workshops mit fast 350 Teilnehmenden (über 650 Kontakten) durchgeführt.
Ein Baustein des Projektes sollte von Beginn an die Partizipation der Zielgruppe sein. Die Methode der Fokusgruppe wurde eingesetzt, um bereits in der Konzeptionierungsphase die Interessensgebiete und Wünsche der Zielgruppe bei den Workshopinhalten berücksichtigen zu können.
Bei einem niederschwelligen, aufsuchenden Angebot ist das Interesse an einer Workshop-Teilnahme sehr groß, die Themen sind für die Zielgruppe äußerst relevant und der Bedarf an Informationsvermittlung sehr hoch. Auch das Interesse der kooperierenden Einrichtungen an den Workshops und den Themen war von Anfang an sehr hoch.
Den Trainerinnen, bei deren Auswahl auf Diversität und interkulturelle Kompetenz geachtet wurde, gelingt eine Wissensvermittlung auf Augenhöhe und sie schaffen ein gutes Vertrauensverhältnis. Darüber hinaus dienen sie den Frauen der Zielgruppe auch als Role Models weit über die vermittelten Inhalte hinaus.
Einreichende Organisation/ Person: Frauengesundheitszentrum FEM Süd
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