Österreichische Akademie für Psychologen | ÖAP

Kampagne „Wunsch und Wirklichkeit von Schönheitseingriffen“

Beschreibung: Ästhetische Eingriffe werden intensiv beworben, mittlerweile auch über Social-Media, und zunehmend als alltäglich wahrgenommen. Immer jüngere Frauen und auch Mädchen fühlen sich gedrängt, sich an Körpertrends aus den Sozialen Medien zu orientieren. Laut der Safer-InternetStudie (2024) denkt ein Drittel der 11- bis 17-jährigen Jugendlichen über Schönheitsoperationen nach, und 64% möchten ihr Aussehen verändern. Welche Risiken man mit ästhetischen Eingriffen in Kauf nimmt, rutscht unter dem enormen gesellschaftlichen Schönheitsdruck allzu leicht in den Hintergrund. Laut ExpertInnen gibt es regelmäßig Fälle mit körperlich und psychisch schwerwiegenden Komplikationen nach Schönheitseingriffen, was auch der Fall ist nach minimalinvasiven Eingriffen. Zudem kennen Personen, die sich für ästhetische Eingriffe interessieren, mehrheitlich Frauen, ihre Patient*innenrechte zu wenig und können Sie in der Folge nicht einfordern. Umfassende Information ist die notwendige Grundlage für informierte, selbstverantwortliche, gesundheitskompetente Entscheidungen.Oft mangelt es an transparenter Information über Risiken, Verfahren und Qualifikation der Behandelnden.

Das Ziel dieser Kampagne ist es, junge Frauen ab 16 Jahren in ihren Lebenswelten und auch in den sozialen Medien wie Tiktok und Instagram mit dem Thema „Risiken von Schönheitseingriffen und Schönheitsdruck“ zu erreichen. Sie sollen zum kritischen Nachdenken motiviert werden, um sie vor riskanten Fehlentscheidungen im Zusammenhang mit ästhetischen Eingriffen zu schützen und die körperbezogene Selbstakzeptanz junger Menschen fördern.

Das Wiener Programm für Frauengesundheit erstellte online sowie Print-Informationen zu den Risiken von ästhetischen Eingriffen. Die Erstellung einer Infowebsite erfolgte unter Einbezug eines Expertinnenbeirats. Allgemein wurde auf einfach zu verstehende Sprache geachtet. Frauen in unterschiedlichen Altersgruppen werden mit abgestimmten Informationen angesprochen: Videos in jugendlicher (Bild-)sprache in den Sozialen Medien, schriftliche Information als Infowebsite, laiengerechte Fachinformation im Stadt Wien Blog. Die Zentrale Botschaften der Kampagne lauten:„Dein Körper ist wertvoll. Pass auf dich auf und informiere dich“. Die Abteilung Stadt Wien – Kommunikation und Medien bewarb umfangreich die Informationsprodukte des Wiener Programms für Frauengesundheit. Kleine Printprodukte wie Folder oder Freecards verweisen auf die umfangreiche Informationsseite und werden auf Gesundheitsmessen und wienweit verteilt bzw. können von Multiplikator*innen bestellt werden.

Webseite: https://www.wien.gv.at/gesundheit/frauengesundheit

Laufzeit: Vorbereitung: Herbst 2024 - Frühjahr 2025; Zeitraum der Kampagne: 30. Juni bis 30 September 2025

Bisherige Erfolge:

  • Aussendung einer Pressemeldung gemeinsam mit Frauenstadträtin Kathrin Gaál und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker mit großem Medienecho.
  • Erstellung Info Website „Wunsch und Wirklichkeit. Was Sie über Botox, Filler und Schönheitsoperationen wissen sollten“ (www.wien.gv.at/spezial/frauengesundheit-aesthetische-eingriffe/) mit Information zu möglichen Risiken und Komplikationen, Reflexion von Schönheitsnormen, Auswahl der Ärztin/des Arztes, Risiken von
  • ästhetischen Eingriffe im Ausland, mit Checkliste für das Beratungsgespräch sowie Informationen zu Patient*innenrechte, etc..
  • Publikation des Kurz-Folders „Wunsch und Wirklichkeit. Was Sie über Filler, Botox und Schönheitsoperationen wissen sollten“ mit Checkliste und Link/QR-Code zur Infowebseite
  • Erstellung von 9 Social-Media Info-Clips „Botox und Filler im Check“ mit animierten Videos über Risiken minimalinvasiver Schönheitseingriffe
  • Druck von 60.000 Freecards Auflage an 300 Orten in Wien mit Botschaft sowie Information und Link zur Infowebsite
  • Die Risiken von Schönheitseingriffen wurden mit einer multimedialen Kampagne der Stadt Wien ab 26. Juni sichtbar gemacht: Neben den klassischen Kanälen wie Print, Online, Social Media und der Außenwerbung werden junge Menschen gezielt mit Influencer*innen und Aktionismus (zum Beispiel Spiegelaufkleber in Fitness-Studios und im Gastrobereich) angesprochen. Die Journalistin Barbara Kaufmann hat eine 4-teilige Podcast-Serie für den Stadt Wien Podcast gestaltet.
  • Die Gruppe Sofortmaßnahmen der Stadt Wien kontrollierte nach vermehrten Hinweisen erfolgreich aus Bevölkerung und Medien gezielt Personen, welche ohne Berechtigung ästhetische Eingriffe durchführten. So konnten mittlerweile vier illegale „Schönheitskliniken“ geschlossen werden.

Einreichende Organisation/ Person: Stadt Wien - Wiener Programm für Frauengesundheit