Gesundheitspsychologie-Plattform
You Are Art - ungefiltert schön
Beschreibung: Jugendliche in Österreich nutzen soziale Medien intensiv: Laut der JIM-Studie 2023 sind über 70 % der 11- bis 17-Jährigen aktiv, wobei WhatsApp, Instagram und TikTok die beliebtesten Plattformen sind. Studien zeigen, dass soziale Medien das Körperbild stark beeinflussen, da sie oft unrealistische Schönheitsideale vermitteln. Besonders bearbeitete Bilder und Filter, die Gesichts- und Körpermerkmale in Echtzeit verändern, wirken sich negativ auf das Selbstbild junger Menschen aus. Untersuchungen belegen, dass Mädchen, die sich häufig mit anderen vergleichen, nach dem Betrachten solcher bearbeiteten Fotos unzufriedener mit ihrem eigenen Körper sind. Zudem erhöhen soziale Medien das Risiko für Essstörungen wie Orthorexie nervosa: Eine Studie mit 680 Teilnehmer:innen zeigte, dass die häufige Nutzung gesundheitsorientierter Instagram-Accounts mit stärkeren Symptomen dieser Essstörung verbunden ist. Gleichzeitig kann jedoch das Posten von "Instagram vs. Realität“-Bildern das Körperbild verbessern, indem realistischere Darstellungen die Unzufriedenheit verringern. Darüber hinaus fördern soziale Medien den Anstieg von Schönheitsoperationen, wie Studien der American Academy of Facial Plastic and Reconstructive Surgery belegen. Insgesamt zeigen die Studien, wie stark soziale Medien das psychische Wohlbefinden und die Körperwahrnehmung junger Menschen beeinflussen.
Die Hauptzielgruppe vom Projekt sind sozioökonomisch benachteiligte Mädchen, Frauen und Burschen, mit oder ohne Migrationsbiografie, aus Bildungs- und Freizeiteinrichtungen sowie Kulturvereinen und Qualifizierungsmaßnahmen.
Die Workshops finden vorwiegend in Museen statt, um soziale Teilhabe und Chancengerechtigkeit zu fördern – insbesondere für Jugendliche, die sich keine Musen besuchen würden. Zudem werden die Workshops gemeinsam mit Kunstvermittler:innen umgesetzt. Bei Bedarf werden für Kunstvermittler:innen Fortbildungen zu psychischer Gesundheit angeboten um eine Nachhaltigkeit zu gewährleisten.Dabei stehen Förderung von Gesundheitskompetenz, Medienkritik und Selbstwert im Mittelpunkt. Parallel läuft eine Kampagne zur Aufklärung über Selfie-Dysmorphie, die durch
Medienarbeit, Social-Media-Aktionen und eine Informationswebsite das Bewusstsein für Körperwahrnehmung und mentale Gesundheit stärkt. So sollen junge Menschen befähigt werden, kritisch mit digitalen Medien umzugehen und ihre Persönlichkeit zu stärken.
Zum Projektstart fand ein Kick-off-Workshop mit dem erweiterten Projekt-Team statt: die Kommunikationsagentur "dasweil", FEM Süd, MEN, Evaluationsteam. Mittels Fokusgruppen wurden die oben bereits erwähnten Themen mit Mädchen, Burschen und Frauen erarbeitet. Die Ergebnisse fließen in die Workshops ein. Die Wirkungsmessung erfolgt wissenschaftlich begleitet durch Prof.in Dr.in Karin Waldherr und nutzt Synergien mit dem „Body Project Austria“. Mit einem Presseevent in den Museen wird zudem die edukative Kampagne vorgestellt – umgesetzt von der Kommunikationsagentur "dasweil". In den Sozialen Medien sollen Posts auf das Thema aufmerksam machen und zur aktiven Beteiligung der User:innen anregen. Das Projekt fördert die gesellschaftliche Teilhabe vulnerabler Gruppen durch niederschwellige Zugänge und Sichtbarkeit in Museen. Nachhaltigkeit wird durch Fortbildungen für Kunstvermittler:innen und die Integration in bestehende Netzwerke sowie durch eine begleitende Website sichergestellt. Die Wirkungsmessung, unter Leitungvon Prof.in (FH) Mag.a Dr.in Karin Waldherr (Ferdinand Porsche FERNFH) kombiniert qualitative und quantitative Methoden und stärkt die langfristige Verankerung der Themen in Museen und Zielgruppen.
Webseite: www.femsued.at
Laufzeit: 01.02.2025 - 30.06.2026
Bisherige Erfolge: Durchführung von "Fokusgruppe" zur Entwicklung des Namens und des Logos. Es wurden ebenfalls bereits Pilotworkshops in der Heidi Horten Collection und der Gemäldegallerie der Akademie der bildenden Künste abgehalten, mit vorhergehender Fortbildung der Kunstvermittler:innen und einer gemeinsamen Workshopkonzepierung in Zusammenarbeit mit den Museen und den Kunstvermittler*innen. Die Projektwebsite YOUareART.at stellt zudem wichtige Informationen zur Körperdysmorphobie sowie Anlauf- und Beratungsstellen bereit.
Einreichende Organisation/ Person: Institut für Frauen- und Männergesundheit; Frauengesundheitszentrum FEM Süd
Gesundheitspsychologie-Plattform